Lafontaine, Begriffsprobleme und gesellschaftliche Krise
1. Der Begriff (hier: Fremdarbeiter) ist nicht das Problem. Die unfruchtbare Debatte auf der Begriffs-Ebene läßt sich vielleicht erledigen mit dem Hinweis auf den UN-Begriff "Wanderarbeiter". Beispielsweise nachzuvollziehen am Briefwechsel zwischen Christian Schröppel (WASG) und Christiane Schneider (PDS).
2. Auch auf der Ebene nationaler Schutzzollpolitik als Abwehr von Erscheinungen sozialer Friktionen ("polnische Schweinezerleger nehmen den hiesigen Fleischern die Arbeit weg") läßt sich kein Lösungsansatz zur Gestaltung von Globalisierung in Richtung Sozialverträglichkeit mehr finden. Es kann gar nicht mehr um die Frage "Globalisierung - ja oder nein" gehen. In der Frage, "ob" gibt es hinsichtlich der Globalisierung keine Option. Optionen gibt es aber auf der Ebene des "Wie". Frei für das Erkennen von Entscheidungsmöglichkeiten wird man erst, wenn man sich von der fruchtlosen "Ob"- Debatte verabschiedet.
3. Dann wäre man aber offen für Gedanken, wie beispielsweise den folgenden: Die wechselseitige Abhängigkeit des Globalen und des Lokalen (bisher noch: Nationalen) als unumkehrbare Realität akzeptiert, könnte man fragen, welche besondere Spezialität die Bundesrepublik im Orchester der Weltarbeitsteilung zu bieten hätte. China ist auf dem Weg, das Bio-Labor der Welt zu werden, Indien hat sein Spezialgebiet schon in der digitalen Dienstleistung. Der "Firma" BRD fehlt aber bislang ein solches "Alleinstellungsmerkmal". Der Unternehmer und Autor Ernst-Wilhelm Händler schlägt vor, es in der Produktion von Bildung und Gesellschaftswissenschaft zu suchen, da es in der Industrieproduktion sowieso, aber auch schon auf den Gebieten Naturwissenschaften und Informationstechnologie verloren sei. Deutschland als sozialwissenschaftlicher Thinktank für die Welt? Immerhin bedenkenswert, diese Idee.
2. Auch auf der Ebene nationaler Schutzzollpolitik als Abwehr von Erscheinungen sozialer Friktionen ("polnische Schweinezerleger nehmen den hiesigen Fleischern die Arbeit weg") läßt sich kein Lösungsansatz zur Gestaltung von Globalisierung in Richtung Sozialverträglichkeit mehr finden. Es kann gar nicht mehr um die Frage "Globalisierung - ja oder nein" gehen. In der Frage, "ob" gibt es hinsichtlich der Globalisierung keine Option. Optionen gibt es aber auf der Ebene des "Wie". Frei für das Erkennen von Entscheidungsmöglichkeiten wird man erst, wenn man sich von der fruchtlosen "Ob"- Debatte verabschiedet.
3. Dann wäre man aber offen für Gedanken, wie beispielsweise den folgenden: Die wechselseitige Abhängigkeit des Globalen und des Lokalen (bisher noch: Nationalen) als unumkehrbare Realität akzeptiert, könnte man fragen, welche besondere Spezialität die Bundesrepublik im Orchester der Weltarbeitsteilung zu bieten hätte. China ist auf dem Weg, das Bio-Labor der Welt zu werden, Indien hat sein Spezialgebiet schon in der digitalen Dienstleistung. Der "Firma" BRD fehlt aber bislang ein solches "Alleinstellungsmerkmal". Der Unternehmer und Autor Ernst-Wilhelm Händler schlägt vor, es in der Produktion von Bildung und Gesellschaftswissenschaft zu suchen, da es in der Industrieproduktion sowieso, aber auch schon auf den Gebieten Naturwissenschaften und Informationstechnologie verloren sei. Deutschland als sozialwissenschaftlicher Thinktank für die Welt? Immerhin bedenkenswert, diese Idee.
Lisa Rosa - 10. Jul, 21:21