Ich kenne die politische Lage in D zu wenig. Woran liegt diese Sturheit?
In Österreich haben wir ja auch ein (anitquierters) Schulsystem, da sehr früh selektiert - aber die Mehrheit der Österreicher will das auch so!
corlin (Gast) - 22. Mär, 23:25
Bildungspolitik und "Mehrheit"
Wenn die Bildungspolitik in Preußen nach den Befreiungskriegen von der Zustimmung der Mehrheit der Bevölkerung abhängig gemacht hätte, gäbe es vielleicht noch heute kein allgemeines öffentliches Pflichtschulwesen, das damals in ganz Europa als absolut vorbildlich galt. Obwohl es ein "Pflicht"-Schulwesen war, das den Schulbesuch der Kinder gegen den Willen vieler Eltern notfalls mit Polizeigewalt und die Finanzierung des Schulbetriebs auch durch die Kommunen damals oft genug gegen den Willen des Bürgertums durchsetzte. Fazit: Eine fortschrittliche - heißt: am allgemeinen Interesse aller Menschen interessierte - Bildungspolitik muß nicht immer mit der mehrheitlich geäußerten Meinung der Bevölkerung identisch sein. Anders: Sobald sich herausstellen sollte, daß die "konservative" Bildungspolitik Österreichs das Land in einen ökonomisch bedenklichen Rückstand bringt, dann spätestens wird die Bildungspolitik genauso schnell geändert werden - auch gegen den Willen der Vielen - wie 1966 in Deutschland, als der Sputnikschock deutlich machte, welcher Rückstand der BRD durch die an der Mehrheit orientierte Widerstandspolitik gegen die Aufhebung der einklassigen Landschule drohte.
Dafür gibt es viele ähnliche Beispiele.
In Österreich haben wir ja auch ein (anitquierters) Schulsystem, da sehr früh selektiert - aber die Mehrheit der Österreicher will das auch so!
Bildungspolitik und "Mehrheit"
Dafür gibt es viele ähnliche Beispiele.