Mittwoch, 29. Juni 2005

Aggro

Hab ich doch vor wenigen Monaten erst in einem Aufsatz über rechtsextremistische Musik geschrieben, daß HipHop der einzige Musikstil ist, den die Neonazi-Szene sich nicht kopierend einverleibt - alles falsch, schmeißt weg, überholt! Lest das Interview mit Bushido, Murat Güngör und Hannes Loh in der gestrigen SZ, es fördert haarsträubende Entwicklungen zutage. Bushido, selbst Emigrantenkind, hat es mit seinen sexistischen, rassistischen und sadistischen Texten soweit gebracht, daß drei seiner fünf Scheiben auf dem Index gelandet sind, und er wird von jugendlichen Glatzköpfen geliebt... Die beiden anderen Interviewpartner, selbst ehemalige Rapper der 80er Rapgeneration, fragen ihn verzweifelt, wie er denn seiner kleinen Tochter, so er eine hätte, diese Texte erklären wollte. Darauf Bushido: Sie würde hoffentlich sagen: "Papa, du weißt doch, das ist nur ein Lied". Wirklich zum Haareraufen!

Selbstgesteuertes Lernen

Einen spannenden Aufsatz fand ich im Bildungsblog: Stephan Mosel, Self directed learning with personal publishing and microcontent - constructivist approach and insights for institutional implementations. Überzeugend legt der Autor dar, welche Möglichkeiten Blogs und Wikis bieten für die Konstruktion eines "intersubjective, socially shared knowledge". Meiner Ansicht nach besteht außerdem ein entscheidender Vorteil in der Arbeit mit Schülern beispielsweise an einem Text in und für wikipedia darin, daß sie etwas tun, was wirklich gebraucht wird in der Welt außerhalb der Schule. Daß sie keine "Übungsaufgaben" erledigen oder Simulation betreiben, sondern etwas - die Schüler würden sagen - echtes tun. Die Bedeutung dieses Aspekts geht in dem sonst ungeheuer faszinierenden Aufsatz etwas unter. Sehr hilfreich sind außerdem die zahlreichen Links zu grundlegenden und weiterführenden Aufsätzen zum Thema. Ich würde mir sehr wünschen, mal ein Protokoll eines solchen Unterrichts zu lesen, denn ich habe demnächst selbst vor, mit Schülern Politblogs herzustellen.

Jetzt wieder diese Nummer!

"Zu früh" betitelt German-Foreign-Policy.com einen interessanten Kommentar zu den neuesten Versuchen Gerhard Schröders, sich in der Iranpolitik in die Pose des Friedenskanzlers zu werfen. Die SPD setze auf "Neuauflage ihrer friedenspolitischen Selbstdarstellung, mit der sie während des Irak-Kriegs operierte und dann den Überfall gleichzeitig unterstützte."
Bild: Ivan Montero / fotolia

shift.

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