Freitag, 24. Juni 2005

Konkret

muß man ab und zu kaufen, denn leider sind die guten Beiträge darin nicht kostenlos im Netz zu haben. In Nr. 7/2005 findet sich eine bemerkenswerte Analyse der derzeitigen Umstrukturierung der Linken durch Georg Fülberth: "Aus alt mach neu. Was taugt das Wahlbündnis aus PDS und WASG?". Die wirtschaftspolitische Konzeption des Bündnisses hält er für "realitiv solide" (Steuererhöhung, Bürgerversicherung) und bescheinigt ihr, daß sie sich "nicht wie die altbekannte keynesianische Litanei liest". Na gut, darüber muß ich noch nachdenken. Besonders interessant aber finde ich den Schlußgedanken: "Aus Sicht der Kapitalistik wohnen wir einer Umgruppierung der - für einige Zeit organisatorisch gespaltenen - sozialdemokratischen Bewegung bei, die nach rechts hin verliert und nach links ausgreift, bis sie in langen Oppositionsjahren neuen Regierungsaufgaben entgegengereift sein wird. Irgendwann wird es dann eine weitere Fusion geben, diesmal zwischen den Erben von Müntefering/Schröder ein-, den Nachkommen der Linksbündnis-Gründer andererseits. So bereitet sich jetzt, in einer schweren Stunde der SPD, ihre spätere Wiedergeburt vor." Das ist ein wichtiges Ergebnis historisch fundierter Politikbeobachtung. Es führt uns wieder vor, daß wir beim Shiften von Gesellschaft mit gaaaanz langen, Generationen übergreifenden Zeiträumen zu rechnen haben. Mindestens.

Quagmire

Während sich hier seit Wochen alles um den Schlamassel der deutschen Regierungskrise dreht, erweist sich frühmorgendliche Gymnastik nicht nur als körperliches Fitnesstraining - wenn man dabei Deutschlandfunk hört. Heute, 6:12 in den Informationen am Morgen interessante Nachrichten von außerhalb der deutschen Provinz: Donald Rumsfeld hatte sich dem Streitkräfteausschuß des Senats zur Befragung über den Irakkrieg stellen müssen und bekam deutlichen Gegenwind von mehreren Senatoren. In ihren scharfen Attacken verlangten vor allem Edward Kennedy und Robert Bird den Rücktritt Rumsfelds. "Wir haben genug von Ihren ... smarten Antworten", so Bird. Kennedy setzte die Situation der USA im Irak mit derjenigen am Ende des Vietnamkriegs gleich: " We are now in a ... seemingly intractable quagmire."
Quagmire ( = Morast, Schlamassel) war das Codewort für die desaströse Lage Amerikas, die schließlich zum Abzug aus Vietnam führte. Die Kritik im Senatsausschuß spiegelt die Stimmung der amerikanischen Bevölkerung wider: Nach neuesten Umfragen halten nur noch 39 % der Amerikaner den Irakkrieg für gerechtfertigt. Immerhin was Erfreuliches.
Bild: Ivan Montero / fotolia

shift.

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