Konkret
muß man ab und zu kaufen, denn leider sind die guten Beiträge darin nicht kostenlos im Netz zu haben. In Nr. 7/2005 findet sich eine bemerkenswerte Analyse der derzeitigen Umstrukturierung der Linken durch Georg Fülberth: "Aus alt mach neu. Was taugt das Wahlbündnis aus PDS und WASG?". Die wirtschaftspolitische Konzeption des Bündnisses hält er für "realitiv solide" (Steuererhöhung, Bürgerversicherung) und bescheinigt ihr, daß sie sich "nicht wie die altbekannte keynesianische Litanei liest". Na gut, darüber muß ich noch nachdenken. Besonders interessant aber finde ich den Schlußgedanken: "Aus Sicht der Kapitalistik wohnen wir einer Umgruppierung der - für einige Zeit organisatorisch gespaltenen - sozialdemokratischen Bewegung bei, die nach rechts hin verliert und nach links ausgreift, bis sie in langen Oppositionsjahren neuen Regierungsaufgaben entgegengereift sein wird. Irgendwann wird es dann eine weitere Fusion geben, diesmal zwischen den Erben von Müntefering/Schröder ein-, den Nachkommen der Linksbündnis-Gründer andererseits. So bereitet sich jetzt, in einer schweren Stunde der SPD, ihre spätere Wiedergeburt vor." Das ist ein wichtiges Ergebnis historisch fundierter Politikbeobachtung. Es führt uns wieder vor, daß wir beim Shiften von Gesellschaft mit gaaaanz langen, Generationen übergreifenden Zeiträumen zu rechnen haben. Mindestens.
Lisa Rosa - 24. Jun, 12:09