In dem von Volker Wegner geleiteten Workshop stellte Georg, ein ehemaliger WoW-Fan, die Logik und das Inventar des Spiels dar. Eine Welt, in der manche Jugendli-che versinken. Aber, liebe Maschinenstürmer: man ist weder allein, noch muss man auf Kreativität verzichten. Im Gegenteil - die Bindungswirkung (ist "Sucht" hier das richtige Wort?) von WoW ergibt sich aus drei Faktoren: der Fülle der Handlungsmög-lichkeiten; der Möglichkeit, durch Geschick und strategisches Kalkül aufzusteigen und einen Rang einzunehmen, der bewundert wird - und dem Druck der eigenen Gruppe, sich verbindlich und ernsthaft am Spiel zu beteiligen. Da muss Muttis Pizza denn auch schon mal kalt werden, wenn der Kampf gerade so richtig tobt.
WoW ist nichts für Losers. Man muss kämpfen und Feinde besiegen, "wie im richti-gen Leben", sagt ein junger Mann. Dazu braucht man echte Kompetenzen. Und sehr differenzierte. "Ist das nicht faschistisch", wende ich ein, "wenn hier der Kampf Freund gegen Feind vermittelt wird und man diesen töten muss?"
Unfaire Frage natürlich. Auch beim Schach wird der Bauer geschlagen. Nur: ethisch ist das Spiel wirklich nicht von Wert. Aber Kompetenzen vermittelt es in Hülle und Fülle. Auch Sekundärtugenden: Pünktlichkeit, Fleiß, Wachsamkeit usw. Die morali-sche Windigkeit des Weinertschen Kompetenzbegriffs entfaltet hier ihre ganze Fatali-tät: wir brauchen Menschen, die nach Höherem streben und dabei auch über Lei-chen gehen. Aber natürlich einfühlsam, selbstkritisch und umsichtig.
Lieber Kurt, danke für Deine Ergänzung! Aber waren denn dann Deiner Ansicht nach die Cowbowy-Indianer-Spiele - ebenso manichäische Freund-Feind-Spiele - auch faschistisch? Und was ist damit, daß die Erwachsenenwelt eine voller Krieg und Freund-Feind ist? Erwartest Du von den Jugendlichen, daß sie eine höhere Ethik produzieren als ihre erwachsenen Lehrer/Eltern/Politiker?
Du bekommst dein Abendbrot erst nach der nächsten Quest!
Auch ich habe ich den Workshop „World of Warcraft und ewig lockt das Internet“ besucht möchte an dieser Stelle auf meinen Workshopbericht hinweisen.
corredor - 27. Apr, 13:49
Hallo Kurti!
Was ist das denn für ein Kommentar! Bist Du jetzt dafür oder dagegen? Außerdem: was betreibst Du denn für Spiele? Vermute mal Skat oder Doppelkopp oder so was! Lauter ethisch ungeheuer hoch stehende Spiele ohne jede Absicht, zu gewinnen oder den Gegner zu schlagen oder zu besiegen!
World of Warcraft als Kompetenzmaschine
WoW ist nichts für Losers. Man muss kämpfen und Feinde besiegen, "wie im richti-gen Leben", sagt ein junger Mann. Dazu braucht man echte Kompetenzen. Und sehr differenzierte. "Ist das nicht faschistisch", wende ich ein, "wenn hier der Kampf Freund gegen Feind vermittelt wird und man diesen töten muss?"
Unfaire Frage natürlich. Auch beim Schach wird der Bauer geschlagen. Nur: ethisch ist das Spiel wirklich nicht von Wert. Aber Kompetenzen vermittelt es in Hülle und Fülle. Auch Sekundärtugenden: Pünktlichkeit, Fleiß, Wachsamkeit usw. Die morali-sche Windigkeit des Weinertschen Kompetenzbegriffs entfaltet hier ihre ganze Fatali-tät: wir brauchen Menschen, die nach Höherem streben und dabei auch über Lei-chen gehen. Aber natürlich einfühlsam, selbstkritisch und umsichtig.
Kurt Edler
Faschistisch?
Du bekommst dein Abendbrot erst nach der nächsten Quest!
Hallo Kurti!