Social Bookmarks als Instrument im Unterricht

Linklisten, vor allem wenn sie alles Mögliche sammeln, was mit dem Thema des Unterrichts zu tun hat, sind nicht unbedingt eine große Hilfe. Es braucht viel Zeit, die einzelnen Seiten abzusurfen, nur um dann festzustellen, dass sie für die Frage, die zu beantworten ist, wenig hergeben, oder die entscheidenden Informationen in einer Fülle anderer Informationen verborgen sind.
Daher bin ich schon vor einigen Jahren dazu übergegangen, meinen Schülern bzw. Kollegen nur noch kommentierte Linksammlungen im den Unterricht begleitenden Materialkoffer anzubieten. Ein Problem bestand dann darin, wo diese Linklisten ins Netz zu legen, damit die "Kunden" sie auch digital verwenden und von überallher abrufen können? Man kann sie natürlich in einem unterrichtsbegleitenden Blog ablegen.
Noch einfacher ist jedoch die Ablage in einem social bookmarking - System unter einem für den Kurs / für das Seminar bestimmten tag. Die Schüler bzw. Seminarteilnehmer brauchen dann nur noch die Adresse mit dem tag ihres Seminars aufzurufen und finden eine sich laufend ergänzende Sammlung kommentierter Links zum Thema des Seminars. Ein weiterer Vorteil nebenbei: Für die meisten Seminarteilnehmer ist diese Form der Ablage gleichzeitig die Erstbegegnung mit social bookmarking und insofern vielleicht auch eine Mission in Sachen Web 2.0-Medienkompetenz.

Ein Beispiel: Die Linksammlung meines
"Mahnmalprojekts II" im Juni diesen Jahres

Oder: Die Linksammlung für den Workshop
"Neues Lernen mit Medien: Lernen und Lehren mit Weblogs in der Schule"

Nachteil 1: Die Sammlung kann nicht systematisch geordnet werden, die Reihenfolge der Links entsteht durch die Reihenfolge der Einträge. Eine Sortierung nach Alphabet ist sinnlos.
Nachteil 2: Die Sammlung kann nur von mir ergänzt werden. Wünschenswert wäre aber die Ergänzung durch Teilnehmer. Also doch lieber auf einer Plattform (Blog, Educommsy, etc.), wo die Seite auch für Teilnehmer editierbar ist?
Nachteil 3: Die Anzahl der Zeichen, die für einen Kommentar verwendet werden können, ist begrenzt.

Wer hat Erfahrungen, wie oder wo diese Nachteile zu vermeiden sind?
Herr Rau (Gast) - 26. Sep, 06:27

Anders als beid elicious kann man bei Mister Wong auch Gruppen gründen und einen Gruppenpool von Links anlegen. So kann jedes Gruppenmitglied etwas beitragen.
Bewerten kann man die Links (innerhalb der Gruppe?) dann auch, das gibt eine weitere Strukturierungsmöglichkeit.

Ich selber könnte wohl ohne systematische Ordnung auskommen. Innerhalb des Gruppenpools kann man die Schlagwörter benutzen, innerhalb eines Schlagworts ist die Reihenfolge dann tatsächlich durcheinander.

(Sehr praktisch finde ich es, dass man die entstandene Linkroll dynamisch etwa in ein Wiki setzen kann, wo die Links dann jeweils aktualisiert werden.)

Aber ich habe in der Praxis noch nie als Gruppe gearbeitet.

Lisa Rosa - 26. Sep, 10:35

Danke für die guten Hinweise! Auf die Idee, die Seminarteilnehmer als Gruppe bei Wong zu konstituieren, hätte ich eigentlich selbst kommen müssen. Und als Bestandteil eines Wiki - das ist auch eine tolle Idee. Beides eignet sich gut für Lernarrangements, die über einen längeren Zeitraum bestehen.

Wenn alle den gleichen Tag (z.B. "mahnmalprojekt08") verwenden, ist es doch kein Problem als Gruppe diesen Pool zu befüllen und aufzurufen, oder?
Lisa Rosa - 11. Okt, 11:05

@ Alexander

Ja, das wäre die eleganteste Lösung! Aber da ist wieder der Haken, der heißt Mediengewohnheiten: Es müssen dann alle Teilnehmer einen Account bei mister-wong haben und selbst bookmarken. Hm. Da ist immer die Schnittstelle, wo man wünscht, dass die inhaltliche Arbeit gleichzeitig auch den Anstoß für Medienkompetenzerweiterung gibt. Aber da ist in der Praxis oft auch das Ende - jedenfalls, was die ganze Gruppe angeht. Vielleicht entdeckt ja der eine oder andere dabei etwas Neues, aber darauf hoffen darf man nicht ...

Norbert Tholen (Gast) - 28. Dez, 17:50

sortieren

Frag' mal Herrn Rau, der experimentiert an der gleichen frage herum!

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