Wozu muss es überhaupt eine Allgemeinbildung geben. Gibt es etwas, was alle Kinder – wenn auch individuell unterschiedlich - lernen sollten? Oder sollte jeder nur lernen, was für ihn persönlich Sinn hat?
Die Frage ist für mich ganz aktuell, bald soll ich als Berliner darüber abstimmen, ob es einen für alle verbindlichen Ethikunterricht geben soll oder ob jeder nur in seiner Religion unterrichtet werden soll? Warum soll ein Christ oder Atheist lernen, was „Ramadan“ ist?
Für Atheisten gibt es ja in Berlin noch den Lebenskundeunterricht. So kann jeder seinen persönlichen Sinn finden? Vergehe ich mich gegen die Individualität der Kinder, wenn ich für den Ethikunterricht stimme?
Eine interessante Frage aus der Lebenspraxis - wie auch theoretisch! Alle hier sind gefragt!
Ich steuere zur praktischen Frage bei: In Hamburg hat man das Problem "Trennung von Religion und Staat" so gelöst: Es gibt das Fach Religion bis Klasse 4 und das Fach Ethik ab Kl. 5 alternativ zu Religion; in der Sek II ist Religion alternativ zu Philosophie. Das Fach Religion ist aber generell kein konfessioneller Religionsunterricht, sondern überkonfessionell, nicht nur was die christl. Religion betrifft, sondern generell Religionen-übergreifend.
Was den Begriff "pers. Sinn" angeht, so gehört dazu natürlich auch, dass jeder Mensch gezwungen ist, mit anderen zusammenzuleben und in einer Gesellschaft mit bestimmten Rahmenbedingungen zu leben, und diese Bedingungen und die Formen dieses Zusammenlebens mit auszuhandeln. In einer heterogenen Gesellschaft braucht man dazu also auch die Kenntnis der unterschiedlichen Teilkulturen - und insofern sie Bestandteil dieser Kulturen sind, auch die der unterschiedlichen Religionen. Ich muss also nicht wissen, was Ramadan ist, weil ich vielleicht am Ramadan teilnehmen möchte, sondern um zu verstehen, was Ramadan für die Menschen bedeutet, mit denen ich verkehren muss oder will, und mich außerdem z.B. an der gesellschaftlichen Debatte und Aushandlung beteiligen muss und möchte, wie und in welchem Rahmen sich die verschiedenen Religionen öffentlich repräsentieren dürfen.
Ethik oder Religion
Die Frage ist für mich ganz aktuell, bald soll ich als Berliner darüber abstimmen, ob es einen für alle verbindlichen Ethikunterricht geben soll oder ob jeder nur in seiner Religion unterrichtet werden soll? Warum soll ein Christ oder Atheist lernen, was „Ramadan“ ist?
Für Atheisten gibt es ja in Berlin noch den Lebenskundeunterricht. So kann jeder seinen persönlichen Sinn finden? Vergehe ich mich gegen die Individualität der Kinder, wenn ich für den Ethikunterricht stimme?
Ich steuere zur praktischen Frage bei: In Hamburg hat man das Problem "Trennung von Religion und Staat" so gelöst: Es gibt das Fach Religion bis Klasse 4 und das Fach Ethik ab Kl. 5 alternativ zu Religion; in der Sek II ist Religion alternativ zu Philosophie. Das Fach Religion ist aber generell kein konfessioneller Religionsunterricht, sondern überkonfessionell, nicht nur was die christl. Religion betrifft, sondern generell Religionen-übergreifend.
Was den Begriff "pers. Sinn" angeht, so gehört dazu natürlich auch, dass jeder Mensch gezwungen ist, mit anderen zusammenzuleben und in einer Gesellschaft mit bestimmten Rahmenbedingungen zu leben, und diese Bedingungen und die Formen dieses Zusammenlebens mit auszuhandeln. In einer heterogenen Gesellschaft braucht man dazu also auch die Kenntnis der unterschiedlichen Teilkulturen - und insofern sie Bestandteil dieser Kulturen sind, auch die der unterschiedlichen Religionen. Ich muss also nicht wissen, was Ramadan ist, weil ich vielleicht am Ramadan teilnehmen möchte, sondern um zu verstehen, was Ramadan für die Menschen bedeutet, mit denen ich verkehren muss oder will, und mich außerdem z.B. an der gesellschaftlichen Debatte und Aushandlung beteiligen muss und möchte, wie und in welchem Rahmen sich die verschiedenen Religionen öffentlich repräsentieren dürfen.