Das ist ein schöner, weil ganz pragmatischer Zugriff aufs Thema. Wahrscheinlich sollte man einfach nur immer wieder herausstreichen, daß diejenigen, die am Urheberrecht verdienen, eher selten die tatsächlichen "Urheber" sind. Das meiste Geld verdienen die, die "Hardware" für den Vertrieb bereitstellen, und nicht jene, die den Stoff produzieren, der über die "Hardware" dann verteilt wird (Verlage, Musikindustrie, aber auch Hersteller von Computersystemen).
Man kann das natürlich auch sehr prinzipiell aufrollen, und darauf hinweisen, daß "Wissen" immateriell ist, und prinzipiell dafür ungeeignet ist, auf dem Markt gehandelt zu werden. Dummerweise wird diese Argumentation eher selten verstanden...
Danke für das Feedback und die weiterführenden Gedanken. Ich bin sicher, dass die ganze Urheberrechts- und Eigentums-Diskussion natürlich mit der bisher notwendig gewesenen Existenz eines Verlagswesens für die Verbreitung von Information und Wissen zu tun hat. Allerdings hat die bestehende Formation mit dem Kapitalismus grundsätzlich alles zur Ware gemacht und jedem Gegenstand im weitesten Sinne, auch den immateriellen Gegenständen, neben dem Gebrauchswert auch einen Tauschwert beigefügt, der ersteren überwölbt. Selbst den Beziehungen der Menschen untereinander und selbst der Liebe bleiben Tauschwertbedeutung und Marktförmigkeit nicht erspart. Und ebenso ist natürlich auch Wissen zur Ware geworden. Ein Problem ist jedoch tatsächlich: Viele, die etwas wissen, können einfach den Mund nicht halten ... ;-) Ich glaube, ich las es bei Willke, dass Wissen per se die Tendenz hat, sich herumzusprechen. So gesehen hat die Warengesellschaft (die Bedeutung und Wert nach Tauschwert anstatt nach Gebrauchswert berechnet) sich mit dem Internet (also ihrer eigenen Schöpfung) gleichzeitig ein Instrument zu ihrer Überwindung geschaffen. (Wie es ausgehen wird, weiß man zurzeit natürlich noch nicht.)
Man kann das natürlich auch sehr prinzipiell aufrollen, und darauf hinweisen, daß "Wissen" immateriell ist, und prinzipiell dafür ungeeignet ist, auf dem Markt gehandelt zu werden. Dummerweise wird diese Argumentation eher selten verstanden...