Einer muss sich doch mal outen!
Also ich bin nur wegen meiner Herkunft auf eine „höhere“ Schule gekommen, obwohl ich schon in der Schule ein ganz kluges Kerlchen war.
Ich war nämlich „Reichdeutscher“. Ihr wisst nicht was das ist? Das war ein Deutscher, der nach 1939 in das im 2. Weltkrieg annektierte Polen „eingewandert“ war. Alle anderen dort lebenden "Volksdeutschen" wurden in 4 Kategorien, die sog. „Volkslisten“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Volksliste) eingeteilt und die Zugehörigkeit zur Liste bestimmte die weiteren Möglichkeiten. Mein bester Freund war Volksliste 2 und soweit ich mich erinnere nicht dümmer als ich. Er kam nicht weiter.
Nach 1945 „heim ins Reich“ gekommen, besuchte ich in der Ostzone und später der DDR „natürlich“ die „Oberschule“, das „Gymnasium“ der DDR, das später zur Schule für alle Kinder entwickelt wurde.
Im Jahre 1947 bewirkte die Schulreform der Ostzone, dass in der Oberschule Klassen eröffnet wurden, in die „gewöhnliche“ Schüler aus der Volksschule aufgenommen wurden, deren Eltern man mit Gründen „überzeugt“ hatte, mit Begabung nichts zu tun hatten.. In meinem Jahrgang gab es so drei Parallelklassen: die "standesgemäße" naturwissenschaftliche und sprachliche sowie die anderen (ich weiß nicht mehr, wie diese genannt wurden).
Wir haben alle unser Abitur gemacht und später entsprechende Berufe ausgeübt. Wir treffen uns noch immer regelmäßig, Unterschiede sind nicht erkennbar.
Soweit zu Privilegien. Gymnasium für alle – was spricht dagegen?
Georg
Hallo Georg, willkommen in der Liste! ;-)
Gymnasium für alle - ja! Nichts spricht dagegen. Wenn Schule dann gleich Gymnasium ist, stellt sich als nächstes die Frage: Wie muss es heutzutage aussehen, damit es taugt? Die Eltern wählen am liebsten "Gymnasium", weil es derzeit die höchste Allgemeinbildung bietet und vor allem das Zertifikat ausstellt, um studieren zu dürfen. Das heißt ja noch nicht, dass es wirklich die bestmögliche Schule ist, die wir bräuchten und haben könnten.
Georg33 - 26. Jul, 15:55
Gymnasium für alle
Wenn wir auf dem Weg dahin sein werden, werden wir es wissen.
Michael (Gast) - 28. Sep, 01:29
Gymnasium für alle? So weit ist es Gott sei Dank noch nicht... Ich glaube auch wirklich nicht, dass viele Leute die z.B. von den Linken geforderte Einheitsschule wollen, wie der Philologenverband mal wieder zeigt:
"Die Botschaft dieser repräsentativen Umfrage ist eindeutig. Es gibt in Deutschland keine Mehrheit für die Abschaffung des gegliederten Schulwesens. Die meisten Bürger wollen auch weiterhin eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Bildungsangeboten und Schularten behalten. Jede Koalition, jede Partei, die in einem Bundesland gegen diese Bevölkerungs-mehrheit in der Schulpolitik handelt, kann nicht auf Konsens setzen, sondern muss mit härtestem Widerstand rechnen.
Wer zukunftsweisende Reformen umsetzen will, muss sich auf die Verbesserung der Unterrichtsqualität und der individuellen Förderungsmöglichkeiten sowie der Rahmen-bedingungen in allen bestehenden Schularten kümmern. Daran werden die Bürger die Politik messen!", betonte der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger.
Outing
Also ich bin nur wegen meiner Herkunft auf eine „höhere“ Schule gekommen, obwohl ich schon in der Schule ein ganz kluges Kerlchen war.
Ich war nämlich „Reichdeutscher“. Ihr wisst nicht was das ist? Das war ein Deutscher, der nach 1939 in das im 2. Weltkrieg annektierte Polen „eingewandert“ war. Alle anderen dort lebenden "Volksdeutschen" wurden in 4 Kategorien, die sog. „Volkslisten“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Volksliste) eingeteilt und die Zugehörigkeit zur Liste bestimmte die weiteren Möglichkeiten. Mein bester Freund war Volksliste 2 und soweit ich mich erinnere nicht dümmer als ich. Er kam nicht weiter.
Nach 1945 „heim ins Reich“ gekommen, besuchte ich in der Ostzone und später der DDR „natürlich“ die „Oberschule“, das „Gymnasium“ der DDR, das später zur Schule für alle Kinder entwickelt wurde.
Im Jahre 1947 bewirkte die Schulreform der Ostzone, dass in der Oberschule Klassen eröffnet wurden, in die „gewöhnliche“ Schüler aus der Volksschule aufgenommen wurden, deren Eltern man mit Gründen „überzeugt“ hatte, mit Begabung nichts zu tun hatten.. In meinem Jahrgang gab es so drei Parallelklassen: die "standesgemäße" naturwissenschaftliche und sprachliche sowie die anderen (ich weiß nicht mehr, wie diese genannt wurden).
Wir haben alle unser Abitur gemacht und später entsprechende Berufe ausgeübt. Wir treffen uns noch immer regelmäßig, Unterschiede sind nicht erkennbar.
Soweit zu Privilegien. Gymnasium für alle – was spricht dagegen?
Georg
Gymnasium für alle - ja! Nichts spricht dagegen. Wenn Schule dann gleich Gymnasium ist, stellt sich als nächstes die Frage: Wie muss es heutzutage aussehen, damit es taugt? Die Eltern wählen am liebsten "Gymnasium", weil es derzeit die höchste Allgemeinbildung bietet und vor allem das Zertifikat ausstellt, um studieren zu dürfen. Das heißt ja noch nicht, dass es wirklich die bestmögliche Schule ist, die wir bräuchten und haben könnten.
Gymnasium für alle
"Die Botschaft dieser repräsentativen Umfrage ist eindeutig. Es gibt in Deutschland keine Mehrheit für die Abschaffung des gegliederten Schulwesens. Die meisten Bürger wollen auch weiterhin eine Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen Bildungsangeboten und Schularten behalten. Jede Koalition, jede Partei, die in einem Bundesland gegen diese Bevölkerungs-mehrheit in der Schulpolitik handelt, kann nicht auf Konsens setzen, sondern muss mit härtestem Widerstand rechnen.
Wer zukunftsweisende Reformen umsetzen will, muss sich auf die Verbesserung der Unterrichtsqualität und der individuellen Förderungsmöglichkeiten sowie der Rahmen-bedingungen in allen bestehenden Schularten kümmern. Daran werden die Bürger die Politik messen!", betonte der DPhV-Vorsitzende Heinz-Peter Meidinger.
http://www.dphv.de/index.php?id=20&tx_ttnews[tt_news]=250&tx_ttnews[backPid]=2&cHash=d584e2bb11