Mensch Milchmädchen!
möchte man ständig ausrufen, wenn es um die fehlenden Ausgaben und Fehlausgaben im Bildungsbereich geht.
Wolfgang Tietze, Prof. an der FU Berlin, Mitautor des 12. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung und Erfinder des Kita-TÜV, verdeutlicht im Interview mit der ZEIT, daß es nur "2,7 Milliarden Euro zusätzlich im Jahr kosten [würde], die benötigten Plätze [für einen garantierten Kitaplatz von Geburt an, LR] zu finanzieren. Das müsste unsere Gesellschaft doch stemmen können! Zum Vergleich: Die Hartz-Reformen kosteten den Staat unvorhergesehene sechs Milliarden Euro mehr." Und damit endlich klar ist, daß Investitionen in die kollektive Früherziehung kein rausgeschmissenes Geld sind: "Eine berühmte amerikanische Langzeituntersuchung zeigt, dass jeder Dollar, den der Staat in eine gute Kindergartenerziehung inverstiert, sieben Dollar Rendite abwirft. Die Kinder sind besser in der Schule, sie haben später bessere Jobs, zahlen mehr Steuern, sind seltener kriminell." Was ist aber eine gute Kita-Erziehung? Dazu Tietze: "Waschmaschinen, Schneeketten, Schönheitscremes: Alles wird bei uns regelmäßig kontrolliert und getestet, die Qualität unserer Kindergärten nicht. Was wir haben, sind Eindrücke, lokale Stichproben und Einzelstudien, wie die unsrige aus dem Jahr 1998, die zeigt, dass nur rund 30 Prozent der Kindergärten gute Qualität aufweisen." Und: "Deutschland ist nun einmal das Land mit dem niedrigsten Niveau der Erzieherinnenausbildung in Europa."
Tietze fordert darum neben einem garantierten Kita-Platz von Geburt an und einem besseren Betreuungsschlüssel mindestens einjährige Fortbildung als Systementwicklung der Einrichtungen sowie Hochschulausbildung mindestens der Kita-Leitungen. Für ein hochentwickeltes Land in Mitteleuropa meines Erachtens Minimalstandards. Zum Vergleich: In Finnland hat jedes Kind von Geburt an das Recht auf einen kostenlosen Ganztagskindergartenplatz mit der Betreuung durch an der Hochschule ausgebildete Erzieher(innen). Es geht also - warum nicht bei uns?
Auf die Vorschläge und Pläne der Parteien zur besseren Betreuung und Bildung von Vorschulkindern angesprochen sagt Tietze: "Es kommt (...) weniger darauf an, schöne Papiere zu schreiben, als die Praxis zu verändern."
Sein Wort in Regierungs Ohr!
Wolfgang Tietze, Prof. an der FU Berlin, Mitautor des 12. Kinder- und Jugendberichts der Bundesregierung und Erfinder des Kita-TÜV, verdeutlicht im Interview mit der ZEIT, daß es nur "2,7 Milliarden Euro zusätzlich im Jahr kosten [würde], die benötigten Plätze [für einen garantierten Kitaplatz von Geburt an, LR] zu finanzieren. Das müsste unsere Gesellschaft doch stemmen können! Zum Vergleich: Die Hartz-Reformen kosteten den Staat unvorhergesehene sechs Milliarden Euro mehr." Und damit endlich klar ist, daß Investitionen in die kollektive Früherziehung kein rausgeschmissenes Geld sind: "Eine berühmte amerikanische Langzeituntersuchung zeigt, dass jeder Dollar, den der Staat in eine gute Kindergartenerziehung inverstiert, sieben Dollar Rendite abwirft. Die Kinder sind besser in der Schule, sie haben später bessere Jobs, zahlen mehr Steuern, sind seltener kriminell." Was ist aber eine gute Kita-Erziehung? Dazu Tietze: "Waschmaschinen, Schneeketten, Schönheitscremes: Alles wird bei uns regelmäßig kontrolliert und getestet, die Qualität unserer Kindergärten nicht. Was wir haben, sind Eindrücke, lokale Stichproben und Einzelstudien, wie die unsrige aus dem Jahr 1998, die zeigt, dass nur rund 30 Prozent der Kindergärten gute Qualität aufweisen." Und: "Deutschland ist nun einmal das Land mit dem niedrigsten Niveau der Erzieherinnenausbildung in Europa."
Tietze fordert darum neben einem garantierten Kita-Platz von Geburt an und einem besseren Betreuungsschlüssel mindestens einjährige Fortbildung als Systementwicklung der Einrichtungen sowie Hochschulausbildung mindestens der Kita-Leitungen. Für ein hochentwickeltes Land in Mitteleuropa meines Erachtens Minimalstandards. Zum Vergleich: In Finnland hat jedes Kind von Geburt an das Recht auf einen kostenlosen Ganztagskindergartenplatz mit der Betreuung durch an der Hochschule ausgebildete Erzieher(innen). Es geht also - warum nicht bei uns?
Auf die Vorschläge und Pläne der Parteien zur besseren Betreuung und Bildung von Vorschulkindern angesprochen sagt Tietze: "Es kommt (...) weniger darauf an, schöne Papiere zu schreiben, als die Praxis zu verändern."
Sein Wort in Regierungs Ohr!
Lisa Rosa - 7. Feb, 10:27
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