Vom "Kampf um die Begriffe"
Die "Junge Freiheit" - zentrales Medium im Netzwerk der "Neuen Rechten"
Ritter der Meinungsfreiheit
"Danke! 1.500 Unterzeichner sorgen mit dem 'Appell für die Pressefreiheit' gegen die von der Leipziger Buchmesse ausgesprochene politisch motivierte Ausladung der Wochenzeitung 'JUNGE FREIHEIT' für den Durchbruch".
So jubelte die "Junge Freiheit" am 17. Februar 2006 und warb sogleich um Spenden zur Finanzierung ihrer Anzeigenkampagne in der FAZ und der Süddeutschen Zeitung. Die Investition hatte sich gelohnt, denn die als rechts bekannte Wochenzeitung konnte sich nach dieser Aktion nicht nur den Messebesuchern schließlich doch noch mit eigenem Stand und Kundgebung präsentieren, sondern hatte darüber hinaus auch noch ein Gefecht gewonnen im "Kampf um die Köpfe" (NPD), der im Jargon der "Neuen Rechten" um die "Junge Freiheit" "Kampf um die Begriffe" lautet. Mehr als eine Woche lang war die "Junge Freiheit" Gespräch in allen Medien gewesen, nachdem die Messeleitung nach der Ankündigung des Blattes, am Messestand ihr 20jähriges Bestehen durch eine Kundgebung zu feiern, deren Akkreditierung gekündigt hatte. Dadurch hatte die Zeitung zum wiederholten Male die Gelegenheit erhalten, der Öffentlichkeit mit einer Protestnote "für die Pressefreiheit" eine lange Liste "unbescholtener", vorwiegend männlicher Prominenzen aus Politik, Verwaltung, Militär, Presse, Wirtschaft und Wissenschaft – zu einem erheblichen Teil "a.D.", "i.R." oder "em." – zu präsentieren, die ihr damit nicht nur ein demokratisches Unbedenklichkeitszeugnis ausgestellt, sondern zugleich auch die Märtyrerpose "politisch verfolgt" bestätigt hatten.
(...)
Wer ist diese "Junge Freiheit", die beständig für Wirbel in den Medien sorgen und mehrere Verfassungsschutzämter, Verwaltungsgerichte und schließlich das Bundesverfassungsgericht jahrelang – für ihre eigenen Zwecke am Ende erfolgreich – beschäftigen kann? Welche politischen Ziele verfolgt diese Zeitung, für welche Meinungen streitet sie um "Freiheit", wer sind ihre Autoren, wer unterstützt sie, wessen Medium ist sie? Und schließlich: Ist sie gefährlich, und wenn ja, warum? Und wie könnte ein adäquater Umgang damit aussehen?
Diesen Fragen wird im Folgenden nachgegangen.
weiter: LR_JungeFreiheit (pdf, 271 KB)
Ritter der Meinungsfreiheit
"Danke! 1.500 Unterzeichner sorgen mit dem 'Appell für die Pressefreiheit' gegen die von der Leipziger Buchmesse ausgesprochene politisch motivierte Ausladung der Wochenzeitung 'JUNGE FREIHEIT' für den Durchbruch".
So jubelte die "Junge Freiheit" am 17. Februar 2006 und warb sogleich um Spenden zur Finanzierung ihrer Anzeigenkampagne in der FAZ und der Süddeutschen Zeitung. Die Investition hatte sich gelohnt, denn die als rechts bekannte Wochenzeitung konnte sich nach dieser Aktion nicht nur den Messebesuchern schließlich doch noch mit eigenem Stand und Kundgebung präsentieren, sondern hatte darüber hinaus auch noch ein Gefecht gewonnen im "Kampf um die Köpfe" (NPD), der im Jargon der "Neuen Rechten" um die "Junge Freiheit" "Kampf um die Begriffe" lautet. Mehr als eine Woche lang war die "Junge Freiheit" Gespräch in allen Medien gewesen, nachdem die Messeleitung nach der Ankündigung des Blattes, am Messestand ihr 20jähriges Bestehen durch eine Kundgebung zu feiern, deren Akkreditierung gekündigt hatte. Dadurch hatte die Zeitung zum wiederholten Male die Gelegenheit erhalten, der Öffentlichkeit mit einer Protestnote "für die Pressefreiheit" eine lange Liste "unbescholtener", vorwiegend männlicher Prominenzen aus Politik, Verwaltung, Militär, Presse, Wirtschaft und Wissenschaft – zu einem erheblichen Teil "a.D.", "i.R." oder "em." – zu präsentieren, die ihr damit nicht nur ein demokratisches Unbedenklichkeitszeugnis ausgestellt, sondern zugleich auch die Märtyrerpose "politisch verfolgt" bestätigt hatten.
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Wer ist diese "Junge Freiheit", die beständig für Wirbel in den Medien sorgen und mehrere Verfassungsschutzämter, Verwaltungsgerichte und schließlich das Bundesverfassungsgericht jahrelang – für ihre eigenen Zwecke am Ende erfolgreich – beschäftigen kann? Welche politischen Ziele verfolgt diese Zeitung, für welche Meinungen streitet sie um "Freiheit", wer sind ihre Autoren, wer unterstützt sie, wessen Medium ist sie? Und schließlich: Ist sie gefährlich, und wenn ja, warum? Und wie könnte ein adäquater Umgang damit aussehen?
Diesen Fragen wird im Folgenden nachgegangen.
weiter: LR_JungeFreiheit (pdf, 271 KB)
Lisa Rosa - 2. Aug, 15:18
Musste leider dabei (und durch weiteres googeln) erfahren, dass auch ein Ekkehard Henscheid dem Altersrechtsschwachsinns verfallen ist. Während ich bei Ralf Hochhuth eher die selbe Verwirrheit vermute, die er auch bei Irving an den Tag legte, ohne dass er als rechtslastig einzuschätzen wäre. Vergleichbar wie Chomsky mit ähnlich dubiosen Unterstützungen.
Nicht zustimmen kann ich am Schluss dem Hinweis auf Canfora. Habe das Buch als Rezensionsexemplar ohne Wissen über die Vorgeschichte gelesen und mir dabei gedacht, was für ein Unsinn er den Stalinismus und die sowjetische Politik betreffend er verzapft. Auch der Rest, über die Demorkatie in der Antike erschien mir nicht sehr überzeugend. So gesehen steht es m.E. nach einem Verlag durchaus zu, ein Manuskript nicht zu verlegen, wenn Zweifel an der Qualität des Gebotenen bestehen.
mfG
Haftgrund