Mit Freude sehe ich mich im Vortrag zitiert, wenn auch als Vertreter des alten Lernens. Das trage ich mit Fassung: die Grenzlinie läuft nämlich nicht zwischen altem und neuem Lernen, sondern zwischen Lernen und Nichtlernen,
und die Schüler, die sich bei mir artig bedanken, wie L.R. schreibt, weil sie etwas gelernt oder verstanden haben, bestärken mich in meiner Auffassung vom Verlauf der Grenzlinie.
Vielleicht gibt es ja auch Schüler, die sich artig bedanken, weil sie beim neuen Lernen mit dem neuen Leitmedium etwas gelernt haben? Oder schwimmen diese Schüler noch im großen Teich des Storches?
Hallo Norbert,
Du hast völlig Recht: Die Grenze liegt zwischen Lernen/Nichtlernen. So gesehen, kann niemand Nichtlernen. Die Frage ist, was da gelernt wird. Es ist wohl zunehmend weniger das, was vom Lehrenden intendiert wird - im gesellschaftlichen Maßstab gesehen, nicht unbedingt konkret vor Ort in Deinem Unterricht. 30 % der Schüler in Hamburg lernen nicht ausreichend Lesen, Schreiben und Rechnen. Der Unterricht als traditionelle Veranstaltung, in dem gelernt werden soll, was die Menschen für ihre Gegenwart und Zukunft brauchen, taugt immer weniger, weil er zu Gegenwart und Zukunft nicht passt, sondern aus der Vergangenheit stammt. So gesehen liegt die Grenze zwischen traditionellem Unterricht und Lernen. Mir geht es um den Wechsel der Perspektive: Lernen und Entwicklung - statt Unterricht und Erziehung. Ich bin davon überzeugt, dass das, was gelernt werden muss für Gegenwart und Zukunft nur im selbstbestimmten Lernen erfolgen kann, nicht im fremdbestimmten Unterrichtetwerden. Mit der Interaktivität im Web 2.0 - Zeitalter ist nicht nur die Möglichkeit zum selbstbestimmten Lernen gegeben - die Fähigkeit dazu wird gleichzeitig gefordert. Diese Fähigkeiten entwickeln sich zur Zeit - häufig außerhalb des Unterrichts im Gebrauch der interaktiven Medien. Nein, diejenigen, die diese Fähigkeiten entwickeln, sind die Schüler von heute, und die liegen nicht im Storchteich. Die Schule täte gut daran, sie dabei zu unterstützen, anstatt diesen interaktiven Mediengebrauch der außerschulischen Sozialisation zu überlassen oder gar zu verteufeln.
altes / neues Lernen?
und die Schüler, die sich bei mir artig bedanken, wie L.R. schreibt, weil sie etwas gelernt oder verstanden haben, bestärken mich in meiner Auffassung vom Verlauf der Grenzlinie.
Vielleicht gibt es ja auch Schüler, die sich artig bedanken, weil sie beim neuen Lernen mit dem neuen Leitmedium etwas gelernt haben? Oder schwimmen diese Schüler noch im großen Teich des Storches?
Du hast völlig Recht: Die Grenze liegt zwischen Lernen/Nichtlernen. So gesehen, kann niemand Nichtlernen. Die Frage ist, was da gelernt wird. Es ist wohl zunehmend weniger das, was vom Lehrenden intendiert wird - im gesellschaftlichen Maßstab gesehen, nicht unbedingt konkret vor Ort in Deinem Unterricht. 30 % der Schüler in Hamburg lernen nicht ausreichend Lesen, Schreiben und Rechnen. Der Unterricht als traditionelle Veranstaltung, in dem gelernt werden soll, was die Menschen für ihre Gegenwart und Zukunft brauchen, taugt immer weniger, weil er zu Gegenwart und Zukunft nicht passt, sondern aus der Vergangenheit stammt. So gesehen liegt die Grenze zwischen traditionellem Unterricht und Lernen. Mir geht es um den Wechsel der Perspektive: Lernen und Entwicklung - statt Unterricht und Erziehung. Ich bin davon überzeugt, dass das, was gelernt werden muss für Gegenwart und Zukunft nur im selbstbestimmten Lernen erfolgen kann, nicht im fremdbestimmten Unterrichtetwerden. Mit der Interaktivität im Web 2.0 - Zeitalter ist nicht nur die Möglichkeit zum selbstbestimmten Lernen gegeben - die Fähigkeit dazu wird gleichzeitig gefordert. Diese Fähigkeiten entwickeln sich zur Zeit - häufig außerhalb des Unterrichts im Gebrauch der interaktiven Medien. Nein, diejenigen, die diese Fähigkeiten entwickeln, sind die Schüler von heute, und die liegen nicht im Storchteich. Die Schule täte gut daran, sie dabei zu unterstützen, anstatt diesen interaktiven Mediengebrauch der außerschulischen Sozialisation zu überlassen oder gar zu verteufeln.