Hallo, Lisa Rosa,
1. in der Tat hast du nicht von "Selbstverwirklichung" gesprochen - davon habe ich gesprochen, weil ich dachte, das leuchte eher ein: dass Selbstwirklichung nicht heißen kann: "Ich mache, was mir gerade einfällt" (mir = faktisches Ich), sondern: "Ich tue, was ich wirklich will" (ich = besseres Ich, wahres Ich). Ohne diese Unterscheidung bist du jedem Schund als "selbstbestimmt" oder "Selbstverwirklichung" ausgeliefert.
2. Dass du nicht nur von dieser Unterscheidung nicht sprichst, sondern sie nicht denkst, macht die Schwäche deiner Argumentation aus. Oder zu Deutsch: Es ist völlig nebulös, was "selbstbestimmt" in deinen Gedanken ist; wodurch wird denn ein Ich zu ich selbst? [Das Problem ist seit 2000 Jahren bekannt.]
Ich hatte und habe die Adresse meiner philo-Seite vorgegeben: Gib in der Suchmaske die beiden Stichwörter "Selbstverwirklichung" und "Selbstbestimmung" ein, dann findest du vielleicht etwas Brauchbares.
Mit "selbstbestimmt" meine ich das systemtheoretische Verständnis von Autopoiese. Dieses Konzept scheint mir gut zur Erklärung zu taugen, warum jedes psychische System (bzw. das "Subjekt") nur das lernt, was es als für sich sinnvoll erachtet. In diesem Zusammenhang braucht es die psychoanalytische Unterscheidung der Selbst-Psychologen von "wahrem" und "falschem" Selbst nicht, denn es geht mir hier zunächst erst einmal darum, die Fremdbestimmung im Schulunterricht (Lernzielvorgaben, Inhaltsvorgaben) von dem zu unterscheiden, was Lernen tatsächlich motiviert. Starke Motive, persönlicher Sinn, können nicht fremd - also von außen - bestimmt werden.
Warum sollte ich jetzt auf Deine Philoseite gehen? Um zu verstehen, was Du mit selbstbestimmt meinst. Das interessiert mich im Moment aber gar nicht. Du behauptest, mein Begriff von Selbstbestimmung sei "nebulös". Das darfst Du ja gerne meinen. Aber wenn Du den Nebel lichten möchtest und nicht bloß behaupten willst, er sei nebulös, weil mein Begriff ein anderer als Deiner ist, dann lies doch meinen Aufsatz "Persönlicher Sinn und historisch-politisches Lernen". Dort wird theoretisch und auch ziemlich praktisch deutlich, was ich mit "Selbstbestimmung" beim Lernen meine. Besides: Warum sollte ich denn nicht tun dürfen, was mir "gerade einfällt?" Es fällt in der Regel mit dem zusammen, was ich wirklich will. Und ich muss mich eigentlich nicht extra anstrengen, nicht dem zu verfallen, was Du "Schund" nennst, denn das hat gar keine Verführungskraft für mich ;-)
Und noch: Das Ich und das Selbst sind psychoanalytische Kategorien aus zwei verschiedenen Theoriekonzepten. Sie lassen sich nicht beliebig miteinander kombinieren.
selbst-
1. in der Tat hast du nicht von "Selbstverwirklichung" gesprochen - davon habe ich gesprochen, weil ich dachte, das leuchte eher ein: dass Selbstwirklichung nicht heißen kann: "Ich mache, was mir gerade einfällt" (mir = faktisches Ich), sondern: "Ich tue, was ich wirklich will" (ich = besseres Ich, wahres Ich). Ohne diese Unterscheidung bist du jedem Schund als "selbstbestimmt" oder "Selbstverwirklichung" ausgeliefert.
2. Dass du nicht nur von dieser Unterscheidung nicht sprichst, sondern sie nicht denkst, macht die Schwäche deiner Argumentation aus. Oder zu Deutsch: Es ist völlig nebulös, was "selbstbestimmt" in deinen Gedanken ist; wodurch wird denn ein Ich zu ich selbst? [Das Problem ist seit 2000 Jahren bekannt.]
Ich hatte und habe die Adresse meiner philo-Seite vorgegeben: Gib in der Suchmaske die beiden Stichwörter "Selbstverwirklichung" und "Selbstbestimmung" ein, dann findest du vielleicht etwas Brauchbares.
Warum sollte ich jetzt auf Deine Philoseite gehen? Um zu verstehen, was Du mit selbstbestimmt meinst. Das interessiert mich im Moment aber gar nicht. Du behauptest, mein Begriff von Selbstbestimmung sei "nebulös". Das darfst Du ja gerne meinen. Aber wenn Du den Nebel lichten möchtest und nicht bloß behaupten willst, er sei nebulös, weil mein Begriff ein anderer als Deiner ist, dann lies doch meinen Aufsatz "Persönlicher Sinn und historisch-politisches Lernen". Dort wird theoretisch und auch ziemlich praktisch deutlich, was ich mit "Selbstbestimmung" beim Lernen meine. Besides: Warum sollte ich denn nicht tun dürfen, was mir "gerade einfällt?" Es fällt in der Regel mit dem zusammen, was ich wirklich will. Und ich muss mich eigentlich nicht extra anstrengen, nicht dem zu verfallen, was Du "Schund" nennst, denn das hat gar keine Verführungskraft für mich ;-)
Und noch: Das Ich und das Selbst sind psychoanalytische Kategorien aus zwei verschiedenen Theoriekonzepten. Sie lassen sich nicht beliebig miteinander kombinieren.