Dienstag, 23. August 2005

Obacht!

Der Pianomann, der im Frühjahr an der Kanalküste aus dem Wasser kam, kann nicht Klavier spielen, sondern nur eine einzige der achtundachzig Klaviertasten gleichzeitig drücken. Er ist kein geheimnisvolles Pianistengenie aus Prag, sondern ein Bauer aus Bayern. Die Selbstkorrektur der Medien hat uns über den medialen Irrtum aufgeklärt. Jetzt aber wissen wir Bescheid. Jetzt kennen wir die Wahrheit. Jetzt wissen wir es. Aber alles, was wir wissen, wissen wir aus den Medien (Luhmann). Vielleicht kommt nach dem 18. September die Nachricht, daß der Pianomann weder Pianist noch Bauer ist, daß das Foto von ihm nicht das richtige war, sondern mit dem eines Edmund vertauscht wurde, und vielleicht erhalten wir dann medial vermittelte Gewißheit darüber, daß dieser Bayer jetzt Minister im Kabinett Merkel geworden ist, obwohl er nur immer und unentwegt die eine Taste drücken kann ... Vielleicht. Denn laut Luhmann bleibt den Medien "keine andere Möglichkeit als: Realität zu konstruieren und eventuell: Beobachter zu beobachten, wie sie Realität konstruieren." (Niklas Luhmann, Die Realität der Massenmedien, Opladen 1996, S. 18f).
Oja! Beobachten wir also.

Sonntag, 21. August 2005

Auf Finnisch zum Finish

Klipp und klar sagt uns der ehemalige finnische Ministerpräsident Paavo Lipponen, warum die Finnen Pisa-Sieger sind, warum Finnland die niedrigste Arbeitslosenzahl und eine der höchsten wirtschaftlichen Zuwachsraten hat, und warum die Geburtenrate in Finnland eine der höchsten in der EU ist :
"Nach unserer Einschätzung beeinträchtigt ein mehrgliedriges Schulsystem mit früher Auslese die volkswirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit."
Ich schätze nicht nur die überall guten Ergebnisse der finnischen Politik, ich teile auch Lipponens Einschätzung der Ursachen.
Ich möchte eine Partei wählen, die finnische Bildungspolitik macht. Muß ich mich wohl um eine neue Staatsbürgerschaft bemühen.

Linker Antisemitismus, Antiamerikanismus und der Antiimperialismus der dummen Kerls

Ratlosigkeit angesichts "Bushismus" und "Sharonismus" einer- und dem islamistischen Terrorismus andererseits befällt ( zum Glück noch) manchen Linken hierzulande. Wie einfach war es für die Linke vor bald vierzig Jahren, sich im Vietnamkrieg auf der "richtigen" Seite zu positionieren: War doch der Vietcong nicht nur der Gegner des US-Imperialismus sondern stand gleichzeitig auch für eine progressive gesellschaftliche Umwälzung im eigenen Land. Von Letzterem kann jedoch weder in den palästinensischen Gebieten, noch im Irak oder im Iran die Rede sein. Ratlosigkeit ist schwer auszuhalten. Man möchte lieber "orientiert" sein. Aber es ist (auch) für einen Linken allemal redlicher, seine Ratlosigkeit zu bemerken, als sich vorschnell in Ideologien und politische Positionen zu stürzen, die ein klares Freund-Feind-Bild wiederherzustellen versprechen. Leider ist "die Linke" in der Regel noch zu gerne bereit, genau dafür die Dignität der Ratlosigkeit aufzugeben.
Wer sich aber seine Ratlosigkeit noch eingestehen kann, der findet eine bemerkenswerte Einschätzung bei Moishe Postone. In seinem kürzlich erschienenen Essayband "Deutschland, die Linke und der Holocaust" findet sich neben seinem grundlegenden älteren Aufsatz "Antisemitismus und Nationalsozialismus", in dem er die Ideologie des Antisemitismus analysiert, auch der Vortrag "Geschichte und Ohnmacht. Massenmobilisierung und aktuelle Formen des Antikapitalismus". Postone argumentiert hier überzeugend dafür, "die Ausbreitung des Antisemitismus und antisemitischer Formen des Islamismus als Ausbreitung einer fetischisierten antikapitalistischen Ideologie zu begreifen, die von Israel und der israelischen Politik ausgelöst wird, aber auch, auf einer wesentlich grundlegenderen Ebene, vom Niedergang der arabischen Welt im Zuge der tiefgreifenden strukturellen Veränderungen, die der Übergang vom Fordismus in den neoliberalen Kapitalismus mit sich bringt". Den Mainstream der linken Positionen hierzulande hält er für "eine populistische und zutiefst reaktionäre antihegemoniale Bewegung, die nicht zuletzt für jegliche Aussicht auf eine fortschrittliche Politik in der arabischen und muslimischen Welt eine Gefahr darstellt. Anstatt diese reaktionäre Form des Widerstands auf eine Weise zu analysieren, die fortschrittlicheren Formen des Widerstands Unterstützung bieten könnte, haben viele westliche Linke sie jedoch entweder ignoriert oder als zwar bedauerliche, doch verständliche Reaktion auf die israelische Politik im Gaza-Streifen und in der Westbank rationalisiert. Diese apologetische Einstellung weiter Teile der amerikanischen und europäischen Linken hängt eng mit der fetischistischen Identifikation der USA mit dem globalen Kapital zusammen. Diese Tendenz, das Abstrakte (die Herrschaft des Kapitals) als etwas Konkretes (amerikanische Hegemonie) zu fassen, ist (...) Ausdruck fundamentaler Hilflosigkeit auf begrifflicher wie politischer Ebene."
Postone diagnostiziert der Linken ein "verdinglichtes Denken und Empfinden", das von einer "Krise der Linken" zeugt, "die vielschichtige Gründe hat - die Erkenntnis, dass die industrielle Arbeiterklasse kein revolutionäres Subjekt ist oder sein wird, das Ende der staatszentrierten Ordnung, mit der der Staat nicht länger entscheidender Adressat gesellschaftlicher Veränderung ist, und der Übergang von einer internationalen in eine supranationale Weltordnung."
Interessant ist sein Ansatz zu einer Analyse der globalen Vorgänge auf politischer Ebene:
" Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert forderte eine wachsende Zahl von Nationalstaaten, vor allem Deutschland, die hegemoniale Rolle Großbritanniens und der liberalen Weltordnung heraus. Diese Rivalitäten, die in zwei Weltkriegen kulminierten, bezeichnete man damals als imperialistische Rivalitäten. Möglicherweise erleben wir heute die Anfänge einer Rückkehr zu einer Ära imperialistischer Rivalität auf einer neuen und erweiterten Stufe. Einer der entstehenden Spannungsherde ist das Verhältnis zwischen den atlantischen Mächten und einem um die französisch-deutsche Allianz gruppierten Europa. (...) Was immer man gegen die gegenwärtige amerikanische Administration einwenden mag - und es lassen sich bei einer ganzen Bandbreite von Fragen schwerwiegende Einwände gegen sie formulieren - , die Linke sollte äußerst vorsichtig sein, nicht unfreiwillig zum Strohmann eines rivalisierenden potenziellen Gegenhegemons zu werden."

Freitag, 19. August 2005

Luhmann sticht Adorno, Giddens schlägt Luhmann

In der Print-SZ von heute endlich der Schlüssel zur Auflösung allen Theorienstreits über Erklärung von Gesellschaft: In "Theoretische Pisten-Asse" auf der Literaturseite findet sich der interessante Link zu den Theorycards. Im Kartenspiel, das ähnlich funktioniert wie etwa mit den Magic Cards, läßt man die Theoriejungs und einige wenige -Mädels spielend gegeneinander antreten. In die 21 Spielkarten haben neben Adorno, Marx, Luhmann auch die Postmodernen Aufnahme gefunden. Aber auch Judith Butler und die Feministin Bell Hooks, deren Stärke es ist, daß sie es "gewagt hat, Madonna zu kritisieren". Luhmanns Schwachpunkte sind " too many writings (mostly in German)". Geschickt ins Spiel gebracht, wird ihn darum die Karte "Ulrich Beck" allemal schlagen, denn die hat als "Special Skills: Pleasant, brilliant, Europe's finest". Entwickelt hat die Karten der britische Mediensoziologe David Gauntlett, der auch mit Legofiguren zum Thema weiterhelfen kann. Her mit den Karten!! Wer spielt mit mir? Ich will jetzt endlich wissen, mit welchen Theorien ich heute gewinne. Danach wird neu gemischt.

Montag, 15. August 2005

Stimmabgabe

Ich geh nicht zur Wahl! Was gibt es denn schon zu wählen? Immer nur Übel. Kleinere oder größere - ich will keine Übel wählen, sondern was Gescheites. Gescheites gibt es aber nicht. Aber eigentlich ist es ja schade um die schöne Stimme, die nicht abgegeben wird. Jetzt habe ich rausgefunden, was ich mit meiner Stimme machen werde: Ich werde sie abgeben - an jemand anderen, der etwas damit anfangen kann. Und wer könnte das sein? Mein 17-jähriger Sohn, der sich ärgert, daß er noch nicht wählen darf, aber genau weiß, was er wählen möchte. Er wird schon seine Gründe haben. Und morgen werde ich sie mir anhören, die Gründe. OK! Ich lasse mir am 18. September von ihm die Hand führen beim Ankreuzen. Woll! Problem gelöst: Die Stimme ist nicht verloren!

Samstag, 13. August 2005

taz dem Blog

Dieter Grönling möchte uns heute in der taz Kulturkritisches über das Bloggen erzählen. "Ich blogge, also bin ich" heißt seine feine Studie. Tatsächlich spricht aus ihm nur die Arroganz, die sich erhebt über das Mitteilungs- und Kommunikationsbedürfnis der "lieben Prinzessin", die nichts zu sagen hat und doch besser ganz still sein möge. Ja Moment mal, ruft man da als Bloggerin aus: Wer zwingt dich denn, das zu lesen? Ich lese ja schließlich auch freiwillig deinen Senf in der Taz hier! Völlig erschlagen ist der arme Mann durch die ungeheure Flut von Blogs, die es schon gibt, eine "unglaubliche Zahl, die schon der Einwohnerzahl eines mittelgroßen Landes entspricht." Verzweifelt stellt sich ihm "die Frage, wer das alles lesen soll." Das ist immer das allerletzte und merkwürdige Argument der Medien(flut)kritiker. Als würde etwas Furchtbares passieren, wenn Geschriebenes nicht gelesen würde, und man müßte am Ende Leute wie ihn dafür bezahlen, damit sie es tun, und es endlich gelesen sei. Es sind die, die sich wünschen, das Internet aufzuräumen, sauber zu machen von dem, was sie für Müll halten. Vielleicht ist es ja auch bloß der verzweifelte Kampf der Printmedien-Journalisten gegen die Wirklichkeit der Neuen Medien. Verständlich. Trotzdem peinlich, daß ausgerechnet im letzten Satz so fett der falsche Artikel prangt: "Zeit also, mal einen wirklich guten Blog zu bauen."

Donnerstag, 11. August 2005

Henne und Ei

"Misstrauen - eine deutsche Krankheit" , titelt der Bericht in der Printausgabe der SZ heute über die Studie Vertrauen des DIW Berlin. Herausgekommen ist in der neuesten Untersuchung, daß in Deutschland nur knapp ein Viertel der Befragten Gewerkschaften und Wirtschaftsunternehmen Vertrauen entgegenbringen. Mit der Politik steht es in Punkto Mißtrauen noch schlechter: Nur 20 Prozent der Deutschen haben Vertrauen in den Bundestag. "Selbst dem häufig öffentlich kritisierten Zeitungswesen wird in der Bevölkerung mit einem guten Drittel noch deutlich mehr vertraut als der Politik". Daß aber ohne Vertrauen nix geht, weiß jeder aus der Wirtschaft: Kein Geschäft ohne Vertrauen. In Hamburg gilt noch immer der traditionelle Geschäftsabschluß per Handschlag. Im vergleichenden Word Value Survey schneiden mal wieder die Skandinavischen Länder und die Niederlande - also die in Europa wirtschaftlich erfolgreichen Länder - weitaus besser in Vertrauensfähigkeit ab: Hier liegt der Anteil derer, die "im Allgemeinen Menschen vertrauen", bei mehr als 60 Prozent. In Deutschland dagegen sind es gerade mal 35 Prozent.
Wie kommt's? Ist der Deutsche an sich aus genetischer Anlage ein mißtrauischer Pimpel? Oder hat er sein Urvertrauen verloren durch schlechte Erfahrungen? Die Politische Klasse ringt jedenfalls in Wahlkampfzeiten darum, das Vertrauen der Wähler wiederzugewinnen. Na dann: Her mit den vertrauensbildenden Maßnahmen! Denn von der Wirksamkeit vertrauensbildenden Geredes habe ich noch nie gehört.
Und weiter Aufschlußreiches zeigt die Studie: Die Deutschen verhalten sich Fremden gegenüber "äußerst reserviert: Etwa 80 Prozent wird wenig oder gar kein Vertrauen geschenkt. Selbständige bilden übrigens eine Ausnahme. Fast ein Drittel vertraut Fremden. Diese Einstellung hilft dabei, riskante Geschäfte zu machen." So fassen die Leiter der Studie, Jürgen Schupp, Soziologe, und Gert Wagner, Ökonom, zusammen.
Genau: Gute Beziehungen, zuvörderst Geschäftsbeziehungen, machen tolerant. Auch hier zeigt sich wieder die Gültigkeit des Marxschen Satzes: Der größte Lehrmeister der Menschheit ist das Geld.

Sonntag, 7. August 2005

Normal

Was ist normal? Daß Kinder Müllhalden durchwühlen, um für ihre Familien das Essen zu beschaffen? Daß Kinder vormittags zur Schule gehen - oder auch schwänzen - und nachmittags vor der Glotze oder an den Egoshootern sitzen? Jaja. Wir wissen schon: Normal ist historisch! Aber wissen das auch die Bildungspolitiker?
Wenn ich zuwenig oder zu viele Vieren und Fünfen in den Klassenarbeiten meiner Schüler hatte, wurde ich aufgefordert, die Normalverteilung zu beachten, denn ich hatte wohl falsch bewertet. Gemeint ist die Gaußsche Normalverteilungskurve, die aussieht wie der Katzenbuckel im Odenwald, eine Quellkuppe. Kein Problem: hier ein paar Bewertungspunkte weg, dort ein paar dazu - und schon war das breite Mittelfeld des deutschen Dreiernormschülers wieder im Lot. Gottseidank! Verloren ging dabei das Bewußtsein darüber, was getan worden war: Ich hatte nicht meine Bewertung der Realität angepaßt, ich hatte die Realität unter die Gaußsche Kurve gebracht, um das geliebte Mittelmaß herzustellen. Nicht umsonst ist in Deutschland das bewährte DIN erfunden worden. "Das ist Norm" heißt diese Abkürzung, und die Normierung war ein wichtiges Instrument der Industrialisierung. Da war Deutschland doch ganz groß. Was beschweren wir uns also wegen der PISA-Ergebnisse? Da sind wir doch im internationalen Mittelmaß! Also alles normal - na gut, die Bayern 3+, die Hamburger 3-. Aber soviel Unterschied muß sein. Schließlich wollen wir keine Gleichmacherei! Da könnten wir ja gleich die neue Linke - und wo kämen wir denn da hin!
Schade nur, daß es uns so wurmt, wenn in Finnland normal ist, daß 71% eines jeden Jahrgangs studieren, während es bei uns normal ist, daß es bloß 37% sind. Macht ja nichts. Wir können ja die Intelligenz, die uns fehlt, aus den intelligenteren Ländern importieren. Schade nur, daß wir nicht wissen, wohin mit all den arbeitslosen Industriearbeitern, die wir an unseren Normal-Haupt-Real-Gesamtschulen so richtig unterrichtet und bewertet haben. Die Finnen wollen sie jedenfalls nicht nehmen, hab ich mir sagen lassen. Die machen wohl nicht mehr so viel in Industrie. Die machen jetzt mehr in Wissen.

Mittwoch, 3. August 2005

Wieder zurück

rumnien 015

Montag, 18. Juli 2005

Lechts und Rinks?

Anläßlich der Aufregungen um die Wahl-Linke, um Populismus und Rechtsextremismus, um mögliche Verbindungslinien sowie um die erhöhte Anfälligkeit von Gewerkschaftern für rechtsextremistische Orientierungen möchte ich hier für eine aufklärende Lektüre Propaganda machen:
Vor ca. 5 Wochen erschien der Abschlußbericht des Forschungsprojekts "Gewerkschaften und Rechtsextremismus" des Otto-Suhr-Instituts. Mit Bodo Zeuner - dem Gewerkschaftsexperten seit Jahrzehnten - und Richard Stöss - einem renommierten Rechtsextremismus-Forscher - hatte das Projekt eine 1-A-Spitzenbesetzung - eben dem Thema angemessen. Die Rezeption der Forschungsergebnisse führte durch die übliche mediale Verkürzung schnell zur Reanimierung der rot= braun-These, v.a. weil sie gerade so gut im Kampf gegen das Linksbündnis einsetzbar ist. Leider war die Studie nach einigen Tagen Medienpräsenz schnell wieder aus dem Debattenbewußtsein verschwunden. Schade, denn ihr besonderer Vorzug besteht in der Differenziertheit der Fragestellungen und des Forschungssettings. Die Studie analysiert die gravierenden Differenzen zwischen Gewerkschaftern und Nichtmitgliedern bei ihrer Affinität zu rechtsextremistischen Orientierungen differenziert und findet als Besonderheit des REx bei Gewerkschaftern, daß die "Mittelschicht" der Facharbeiter und Angestellten in Verantwortungspositionen auffallend mehr zu rechtsextremen Einstellungen neigt, als die "Unter"-bzw. "Oberschicht": nämlich doppelt so hoch. (Brisanterweise rekrutieren die Gewerkschaften fast die Hälfte ihrer Funktionäre aus dieser Schicht.) Zusammenfassend kommt die Studie hinsichtlich der Ursachen für diesen Befund zu folgendem Ergebnis: Es liegt zum einen an der systemkritischen Orientierung von Gewerkschaftern, daß sie signifikant in der Mittelschicht mehr zu REx neigen als die gleiche Schicht in der Gesellschaft allgemein. Und: Die gewerkschaftliche Mittelschicht ist doppelt bedroht vom gesellschaftlichen Wandel: "Als Arbeitnehmer droht ihnen das Schicksal von sozialen Verlierern, als Gewerkschaftsmitgliedern das Schicksal von politischen Verlierern." Plausible Erklärung für die Besonderheit des REx in den Gewerkschaften.
Interessant ist die Studie aber keineswegs nur für die Frage des Rechtsextremismus unter Gewerschaftern. Sie liefert auch neues Material, neue Fragestellungen und Ergebnisse für die Ursachenforschung bezüglich Rechtsextremismus für die deutsche Gesellschaft allgemein. So kann sie z.B. die alte Kontroverse "Modernisierungsverlierer oder Modernisierungsgewinner?" auflösen: Es sind beide anfällig für REx - eben dann, wenn jeweils noch andere Faktoren hinzukommen. So gilt nicht nur für Gewerschaftsmitglieder: "Rechtsextremismus gründet sich auf einen komplizierten Wirkungszusammenhang vieler Faktoren, die sich gegenseitig verstärken, neutralisieren oder auch abschwächen können".
Empfehlenswert zu lesen sind die 15 klar formulierten Seiten PDF der Kurzfassung nicht nur wegen ihres Inhalts. Vorbildlich ist auch die Darstellung: Von der Fragestellung der Untersuchung über die Erklärung des Settings bis hin zur Auswertung und Interpretation ist sie selbst ein Beispiel, an dem zu lernen ist, wie genaues Fragen und Genauer-Hinsehen Vorurteile korrigieren und Pauschalurteile vermeiden hilft. Das sei den Extremisten der Variante Rot=Braun-Theorievertreter unter die Nase gerieben.

Freitag, 15. Juli 2005

Blog im Einsatz zum "Demokratie-Lernen"

Gerade fertig geworden ist mein Aufsatz: das weblog als instrument der politischen bildung (rtf, 78 KB), den ich für die Hamburger Sektion des BLK-Projekts "Demokratie leben und lernen" geschrieben habe.
Bild: Ivan Montero / fotolia

shift.

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